Home Bias: Warum unsere Vorliebe für Bekanntes bei Aktien hinderlich sein kann – mit uns breit gestreut und international investieren

Für viele Menschen ist es zu Hause nicht nur am schönsten, die meisten fühlen sich in heimischen Gefilden auch am sichersten. Hier kennen wir uns aus, hier sind wir mit dem Umfeld vertraut und fühlen uns wohl. Doch dieses behagliche Heimatgefühl kann Anleger in die Irre führen – denn diese zutiefst menschliche Neigung, bei Vertrautem und Bekanntem zu bleiben, führt oft zu einer Bevorzugung inländischer Investitionen. Dieses Phänomen hat auch einen Namen: Home Bias. Und diese Heimatliebe trifft Menschen unabhängig von Nationalität und Anlegertyp: Sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren, Deutsche ebenso wie Amerikaner oder Chinesen unterliegen dem Home Bias. Wir erläutern, warum dieser Fokus auf den Heimatmarkt mit negativen Auswirkungen verbunden ist – und wie jeder Anleger besser investieren kann.

Home Bias ist oft das Resultat einer Fehleinschätzung

Auf den ersten Blick scheint es verständlich, vielleicht sogar sinnvoll, schwerpunktmäßig in heimische Wertpapiere zu investieren. Schließlich – so die Annahme – verfügt beispielsweise ein deutscher Anleger eher über Kenntnisse zu hiesigen Unternehmen, hat ein besseres Verständnis für die wirtschaftliche Lage in Deutschland und kann so die Aussichten für verschiedene Aktien besser einschätzen.

Doch diese vermeintliche Expertise ist ein Trugschluss: Wie wir hervorheben, besitzt der durchschnittliche Anleger faktisch keinerlei tiefgründige Einsichten in seinen jeweiligen Heimatmarkt und verfügt über kein besonderes Insiderwissen. Stattdessen geht er mit einem Anlageschwerpunkt auf heimischen Titeln ein Anlagerisiko ein, indem er gegen die erste Regel guten Investierens verstößt: die Diversifikation. Das Konzept basiert auf der Portfoliotheorie des Wirtschaftsnobelpreisträgers Harry Markowitz. Mit dieser hat der amerikanische Ökonom belegt, dass die Verteilung des Anlagevermögens auf verschiedene, schwach bis negativ korrelierte Anlageklassen bei gleichbleibendem Risiko zu einer höheren Rendite führt.

Der Home Bias kommt Anleger teuer zu stehen

Statt die Geldanlage über verschiedenste geografische Regionen zu streuen und so die Diversifikation zum eigenen Nutzen einzusetzen, geht ein auf den Heimatmarkt fokussierter Anleger durch die starke Gewichtung heimischer Papiere ein Klumpenrisiko ein. Er verzichtet also auf die Renditesteigerung durch eine bessere Streuung und steigert die Ausfallrisiken seines Portfolios.

Auf lange Sicht rächt sich dies: Eine Studie der Frankfurt School of Finance and Management aus dem Jahr 2022 beziffert die durch den Home Bias verursachten Verluste institutioneller Investoren in Deutschland auf 15 Milliarden Euro pro Jahr. Denn diese investieren überproportional hohe Anteile ihres Kapitals in deutsche und europäische Aktien, während Titel aus anderen Wirtschaftsräumen wie beispielsweise Asien in den Portfolios deutlich untergewichtet sind.

Mit globalen Aktienfonds gegen den Home Bias

Dabei ist eine Übergewichtung heimischer Wertpapiere schnell geschehen, schließlich machen deutsche Aktien gemessen an der Marktkapitalisierung lediglich 1,5 Prozent des Weltaktienmarktes aus. Das bedeutet: Der Anteil deutscher Aktien am Portfolio sollte diesen Wert ebenfalls nicht überschreiten, wer mehr in Papiere aus Deutschland investiert, unterliegt technisch gesehen bereits dem Home Bias.

Während wir keinen Grund sehen, die regionale Diversifikation derart streng auszulegen, so ist eine weltweite Streuung des Aktienbestandes doch die beste Methode, das Rendite-Risiko-Profil zu optimieren. Dabei hat der Finanzdienstleister aus Karlsruhe auch einen Tipp: Global anlegende Aktienfonds sind eine ideale Möglichkeit, bequem und unkompliziert weltweit diversifiziert zu investieren. Unsere Geschäftspartner helfen Anlegern gern, ein international gut aufgestelltes Fondsportfolio zusammenzustellen.

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